Grundstückswahl –
Was Sie beachten
sollten
Hier werden Ihnen verschiedene Maßnahmen vorgestellt, mit denen Sie Ihre Immobilie vor potenziellen Risiken durch den Klimawandel schützen und Ihren Wohnkomfort auch in Zukunft gewährleisten können. Da die Auswirkungen des Klimawandels regional stark variieren können, umfassen die hier aufgeführten baulichen Schutzmaßnahmen eine Vielzahl von Ansätzen. Es wird zwischen verschiedenen Handlungsfeldern unterschieden - neben der Standortwahl spielen die Risiken von Starkregen und Hochwasser, Hitze, Sturm und Hagel eine Rolle. Vorab ist es ratsam, mit Fachleuten aus den Bereichen Architektur, Bauingenieurwesen, Handwerk und Landschaftsplanung sowie den kommunalen Ansprechpartnern zu besprechen, welche der genannten baulichen Maßnahmen in Ihrem spezifischen Fall sinnvoll sind. Je nachdem, wie stark Sie betroffen sind, können diese Experten Ihnen wertvolle Empfehlungen geben.
In den verschiedenen Handlungsfeldern werden unterschiedliche bauliche Maßnahmen zur Sicherung Ihrer Immobilie aufgezeigt, die sich hinsichtlich ihrer Effektivität und des erforderlichen Aufwands unterscheiden. Es ist wichtig, sich umfassend beraten zu lassen und sorgfältig zu überlegen, welche Maßnahmen für einen Neubau an diesem Standort berücksichtigt werden sollten oder welche Maßnahmen bei der Sanierung eines bestehenden Hauses oder einer Eigentumswohnung sinnvoll sind. Dabei spielen die konkrete Gefährdungssituation, die Umsetzbarkeit und Wirksamkeit der Maßnahmen sowie die finanziellen Aspekte eine entscheidende Rolle bei der Auswahl der richtigen Lösungen.
Die empfohlenen Maßnahmen für Neubauten können grundsätzlich auch bei Bestandsgebäuden umgesetzt werden. Allerdings ist der finanzielle und technische Aufwand in einigen Fällen deutlich höher, wie beispielsweise bei der Abdichtung des Kellers oder der Nachrüstung eines Gründachs. Daher lohnt es sich, den Schutz vor Starkregen, Hitze oder Sturm bereits beim Hausbau zu berücksichtigen und einzuplanen. Dies ermöglicht eine effektivere Umsetzung und reduziert potenzielle Kosten und Aufwände in der Zukunft.
Beim Umbau eines Hauses ist es ratsam, Maßnahmen zum Schutz vor den Auswirkungen des Klimawandels bereits in das Gesamtkonzept einzubeziehen, auch wenn Sie derzeit noch nicht akut betroffen sind. Vor allem bei anstehenden Umbauten, Sanierungen oder Modernisierungen bietet sich diese Gelegenheit an. Es spielt dabei keine Rolle, ob der Anlass Schimmel und Feuchtigkeit, ein altersgerechter Umbau, Energiesparmaßnahmen oder eine Hauserweiterung ist. Es ist wichtig, zu überlegen, ob und wie die notwendigen Maßnahmen zusätzlich klimagerecht umgesetzt werden können. Durch die Berücksichtigung von Klimaschutzaspekten können langfristig die Resilienz des Hauses verbessert und mögliche zukünftige Risiken minimiert werden.
Was sollte ich bei der Grundstückswahl beachten?
Beim Kauf eines Grundstücks oder eines Gebäudes sollten Sie schon heute die Folgerisiken der klimatischen Veränderungen mit in Ihre Überlegungen einbeziehen.
Für viele Menschen ist ein Haus mit Blick aufs Wasser ein Traum. Allerdings kann ein Grundstück in unmittelbarer Nähe zu einem Gewässer schnell zu einem hochwassergefährdeten Bereich werden. Aus diesem Grund unterliegen Neubauprojekte in Risikogebieten strengen Vorgaben und Auflagen zum Schutz vor Hochwasser, und in vielen Fällen werden von den zuständigen Behörden keine Baugenehmigungen für Hochwassergebiete erteilt.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht nur große Flüsse ein Risiko darstellen - auch Bäche oder kleinere Gewässer können nach starken Regenfällen zu gefährlichen Strömen anschwellen. Manchmal ist es auf den ersten Blick nicht offensichtlich, ob ein ausgewähltes Grundstück in einem hochwassersensiblen Bereich liegt. Es ist daher ratsam, sich im Voraus bei Ihrer örtlichen Gemeinde zu informieren, ob Ihr Baugrund möglicherweise hochwassergefährdet ist oder in Zukunft sein könnte. Diese Informationen sind entscheidend, um fundierte Entscheidungen zu treffen und potenzielle Risiken zu minimieren.
Grundstücke und Gebäude in einer Mulden- oder Hanglage bieten ein erhöhtes Risiko, insbesondere bei Starkregenereignissen.
Sollte sich Ihr gewählter Baugrund oder Ihr Haus in einer solchen Vertiefung befinden, informieren Sie sich, welche Vorkehrungen gegen eindringendes (Grund)Wasser von vorn herein eingeplant werden sollten bzw. welche Möglichkeiten zur Nachrüstung sinnvoll sind.
Die Belastung durch Hitze an heißen Sommertagen ist in dicht besiedelten Stadtgebieten im Vergleich zum meist kühleren Umland besonders hoch. Dieser sogenannte Stadtklima-Effekt entsteht durch den hohen Grad der Versiegelung in dicht bebauten Gebieten, wie asphaltierten Straßen, Plätzen usw. Dadurch kann es zur Bildung von Wärme- oder Hitzeinseln kommen. Diese sind insbesondere in windarmen Sommernächten stark ausgeprägt. Am Morgen solcher Nächte kann es in der Innenstadt bis zu 10 Grad Celsius wärmer sein als im Umland. Informationen über Bereiche mit erhöhter Wärmebelastung in einer Stadt können beispielsweise beim Umweltamt erfragt werden.
Wenn Sie planen, ein Grundstück in einem stark versiegelten, städtischen Gebiet zu bebauen, ist es daher ratsam, bauliche Vorkehrungen gegen Hitze zu treffen. Dies kann beispielsweise die Auswahl von hitzeresistenten Baumaterialien, die Schaffung von Grünflächen oder die Nutzung von technischen Lösungen wie Sonnenschutz oder Dachbegrünung umfassen. Diese Maßnahmen können dazu beitragen, die Auswirkungen der Hitze in Ihrem Gebäude und in der unmittelbaren Umgebung zu reduzieren.