Sanierung und
Förderung in
Bayern
Die energetisch nachhaltige Sanierung von Wohngebäuden ist auch im größten Bundesland ein wichtiges Projekt. Wie in vielen Bereichen ist auch die Sanierung in Bayern ein besonders ambitioniertes, progressives und fortschrittliches Unterfangen. Die in diesem Land angebotenen Mittel gehen teilweise weit über die Angebote des Bundes hinaus. Unter dem Stichwort "Bayerisches Modernisierungsprogramm (BayModR)" werden Mittel abrufbar, welche bis zu 100 % der amfaööemdem Kosten einer Sanierung in Bayern decken. Darüber hinaus kann man natürlich auch in Bayern die bundesweit verfügbare Förderung zur energieeffizienten Sanierung von Wohngebäuden abrufen.
Was bedeutet "Sanierung"?
- Keine Wohnraumverknappung während der Sanierung.
- kein zusätzlicher CO2-Ausstoß für die Herstellung der Materialien und Neubau
- schnellere Erreichung der Klimaziele
- Erhalt von historisch wertvoller Bausubstanz.
Viele Baumaßnahmen im Zuge einer Sanierung können vorgenommen werden, während die Bewohner in den Häusern bleiben. Lediglich während schwerer Maßnahmen wie beispielsweise dem Austausch von Fenstern müssen, die Wohnungen kurzzeitig verlassen werden. Dies ist aber kein Vergleich zum monatelangen Verlust einer Wohnung, wenn das ganze Haus abgerissen und neu errichtet werden soll. Ein bestehendes Gebäude benötigt kaum neuen Zement, Steine und Holz. Vor allem die Herstellung von Zement gilt als mächtiger Emittent von Kohlendioxid. Dies wird bei einer Sanierung eingespart.
Die Sanierung eines gesunden Kernbaus geht wesentlich schneller als die Neuerrichtung. Die flächendeckende energetische Sanierung geht damit wesentlich schneller. Deutschland eignet sich aufgrund der traditionell sehr massiven Bauweise von Wohnimmobilien für dieses Ziel besonders. Die Stein auf Stein errichteten Gebäude halten in der Regel über Jahrhunderte, ohne an Stabilität zu verlieren. Die massiven Gebäude haben ohne eine Dämmung zwar eine denkbar schlechte Energieeffizienz. Jedoch lässt sich das durch gezielte Maßnahmen verbessern. Die südlichen Bundesländer sind in besonderer Weise durch eine erhaltenswerte historische Bausubstanz geprägt. Deshalb unterliegt die Sanierung in Bayern einer besonderen Förderung. Diese ist zwar besonders großzügig, die Regeln und die Kontrolle sind hier aber ebenfalls strenger als anderswo in Deutschland.
Was betrifft die Sanierung in einem Wohngebäude?
Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, für die eine Förderung möglich ist, umfassen folgende Bereiche:
- Außendämmung
- Innendämmung
- technisches Upgrade.
Dabei gilt der Grundsatz: Dämmung vor Technik. Eine hochmoderne Heizungsanlage nützt wenig, wenn die teuer produzierte Wärmeenergie vorschnell in die Umwelt diffundiert. Umgekehrt kann eine ältere Heizung durchaus noch nützlich und sinnvoll sein, wenn das Gebäude durch Dämmung die Wärme länger halten kann. Das Ziel, weniger Brennstoffe - insbesondere fossile Brennstoffe - zu verbrauchen wird auch damit erreicht. Schließlich ist eine Dämmung eine besonders langlebige Maßnahme. Ein Wärmedämm-Verbundsystem bleibt in der Regel bis zum Rückbau am Gebäude. Eine Förderung beantragt werden kann für jedes Projekt, welches ein Energieeffizienzhaus der Klasse EH85 oder besser zum Ziel hat.
Was ist das Energieeffizienzhaus Klasse EH85?
Im Jahr 2009 wurde das "EnEV Referenzhaus" als Grundlage für die Förderung einer Sanierung definiert. Es entsprach der durchschnittlichen Effizienz eines zur damaligen Zeit neu errichteten Gebäudes. Ein Energieeffizienshaus Klasse EH 85 verbraucht 15 % weniger Energie pro Jahr als dieses Referenzhaus. Bei Gebäuden mit noch besseren Klassen wie das EH 85 werden 45 oder sogar 55 % der Energie eingespart. Hier spricht man von "Passivhaus-Standard". Passivhäuser sind Gebäude, die weniger Energie verbrauchen als sie produzieren. Diesen Standard mit Bestandsimmobilien oder sogar denkmalgeschützten Gebäuden zu erreichen ist sehr schwer. Deshalb wird bereits für eine Sanierung, deren Ziel das Erreichen die Klasse EH 85 ist, eine Förderung angeboten.
Die Sanierung der Außendämmung einer Bestandsimmobilie wird in der Regel außen aufgebracht. Sie besteht aus einem mehrlagigen Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS). Bei der Sanierung in Bayern
muss
jedoch besonders darauf geachtet werden, ob dabei der Denkmalschutz eingehalten wird. Was dortens unbedingt vermeiden werden will ist, dass historisch wertvolle Fassaden unter einer dicken Schicht Dämmmaterial und Putz verschwinden. Bayern achtet in besonderer Weise darauf dass die Städte ihr historisches Gesicht behalten. Deshalb unterliegt jede Förderung zur Sanierung in Bayern einer strengen Prüfung des Vorhabens.
Insgesamt betrifft die Förderung zur Sanierung der Gebäudehülle die Bereiche Dach, Fassade und Fenster. Alleine der Austausch von einfach verglasten Fenstern zu modernen Effizienzfenstern mit dreifacher Verglasung bringt einen enormen Vorteil bei der Energieeffizienz. Übrigens: Der Denkmalschutz zeigt sich beim Thema Fenster besonders großzügig. Der moderne Fensterbau kann problemlos auch optisch passende Fenster herstellen die beste Energieeffizienz in ein historisch wertvolles Gebäude bringen.
Wenn eine Förderung zur Sanierung der Außendämmung nicht möglich ist, kann ausgleichend eine Innendämmung angebracht werden. Diese ist zwar wesentlich aufwendiger und teurer als die Dämmung von Außen. Bei historisch wertvollen Klinker-, Stuck- oder Fachwerkhaus-Fassaden ist diese Maßnahme aber ohne Alternative. Zudem ist die Innedämmung von Außenwänden kein Projekt für Heimwerker. Hier muss mit großer Sachkenntnis gearbeitet werden, sonst kann die Dämmung sogar schädlich für das Haus sein.
Zur Innendämmung gehört auch die Abdämmung von Kellerdecken, Dachböden und der Heizungsrohre. Alleine durch die Ummantelung der Leitungen zwischen Heizkörper und Brenner lässt sich die Effizienz einer Anlage erheblich steigern.
Das allgemeine Ziel des Bundes ist es, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern so schnell und so weit wie möglich zu reduzieren. Das hat nicht nur ökologische Gründe. Die flächendeckende Versorgung der Haushalte mit günstiger Heizenergie in Form von Erdgas hat sich als gefährlicher Irrweg erwiesen. Die Abhängigkeit an Versorger aus dem Ausland kann missbraucht werden weswegen in diesem Punkt eine Korrektur erfolgen muss.
Darüber hinaus ist jedes eingesparte Gramm CO2 ein Beitrag zum Erreichen der Klimaziele. Deshalb liegt der Fokus auf Heizsystemen, die keine fossilen Energien verbrennen. Heizkessel, die mit nachwachsenden Rohstoffen betrieben werden können deshalb auch noch unter eine Förderung fallen. Jedoch ist auch diese Energie aufgrund ihres Ausstoßes von Feinstaub in der Kritik. Abzusehen ist daher, dass langfristig die Wärmepumpe als Heiztechnik der Wahl einer besonderen Förderung unterliegen wird.
Sanierung in Bayern
Besonders interessant an der Förderung einer Sanierung in Bayern ist, dass unter das Bayerisches Modernisierungsprogramm (BayModR) nicht nur Wohngebäude sondern auch Pflegeeinrichtungen fallen. Damit können auch Altenheime oder Wohnstätten für Behinderte eine Förderung zur Sanierung beantragen. Bei der Förderung einer Sanierung in Bayern sind bis zu 100% der angedachten Maßnahme finanzierbar. Jedoch gelten dafür strenge Regeln. Unter anderem müssen die erwartbaren Steigerungen der Mieten sozial verträglich sein. Damit soll die "Edelsanierung" verhindert werden, mit der vormals billige Wohnungen über die Sanierung in Bayern zu teuren Luxuswohnungen umgestaltet werden.
Experte immer mit an Bord nehmen!
Die Mittel zur Förderung einer Sanierung in Bayern und im restlichen Deutschland ist kompliziert und zudem sehr dynamisch. Es ist kaum möglich, alle Maßnahmen in einem einzelnen Artikel unterzubringen zumal die Informationen schnell veralten. Deshalb ist es wichtig, bei allen Projekten eine Baubegleitung durch einen Energieeffizienz-Experten dabei zu haben. Diese kennen sich bei dem Abrufen der Fördermittel ebenso aus wie bei den technisch machbaren Lösungen. Mit dieser Unterstützung gelingt das EH 85 Projekt und bleibt dabei finanzierbar.